Courses & Events

Neues Seminar: FREE THE LIMBIC®

2.5-tägiges Intensivtraining in Zürich

Ein halbes Berufsleben lang habe ich mich – obwohl äusserlich sehr erfolgreich – mit inneren Zweifeln und hohen Selbstansprüchen unter Druck gesetzt. Während meine Vorgesetzten stets begeistert von meinem Commitment und meinen Leistungen waren, hingen mein Selbstwertgefühl wie auch meine Gesundheit wohl mehr als einmal an einem seidenen Faden!

Irgendwann bin ich der Transaktionsanalyse begegnet und habe dort für mich äusserst hilfreiche psychologische Konzepte gefunden, die meine Selbstbeobachtungen in einen sinnvollen Zusammenhang setzten. Endlich konnte ich anhand der Modelle verstehen, was da innerlich und zwischenmenschlich abging - und warum ich immer wieder in Selbstzweifel verfiel. Doch mit verstehen alleine ist es meistens noch nicht getan…. Denn vieles spielt sich nicht im kognitiven Bereich, sondern auf einer unbewussten emotionalen Ebene ab. Erst mit Interventionen, die das limbische System involvieren, können hinderliche Glaubenssätze und emotionale Blockaden aufgelöst werden.

Darum heisst das neue Training, das ich mit meinem Kollegen Dragan Milicevic entwickelt habe «Free the Limbic®». Der Titel bezieht sich auf eine von Thomas Weil auf der Basis der EFT (Emotional Freedom Technique) entwickelte Klopf-, Beratungs- und Therapiemethode. Mit Hilfe dieser und anderer Coachingansätze bearbeiten wir an einem Wochenende in einem kleinen Kreis von maximal 8 Personen individuelle Erfolgsblockaden. Gleichzeitig bringen wir den Teilnehmenden die Methode zur Selbstanwendung bei, erklären Schritt für Schritt, wie sie für verschiedene Themen angewendet werden kann und liefern Hintergrundinformationen aus der Psychologie und Neurobiologie.

Möchten Sie mehr darüber wissen? Lesen Sie den Flyer - oder melden Sie sich bei mir für ein unverbindliches Klärungsgespräch!

Termine 2024
Erste Durchführung: 31. Mai - 2. Juni 2024 in Zürich
Zweite Durchführung: 15.-17. November 2024 in Zürich

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Stress and Burnout in Organisations

Keynote Speeches and Workshops

I am happy to support you as speaker and trainer for workshops, courses, and interactive presenations on stress, burnout, prevention, selfmanagement, and the role of leaders in keeping their employees healthy at work.

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Warum 90% unserer Gefühle auf altem Mist gewachsen sind

Nach tagelangem Regen schien endlich wieder mal die Sonne und ich entschied mich gut gelaunt, zu Fuss zu meiner Verabredung zu gehen. Kurz vor meinem Ziel traf ich auf ein verengtes Strassenstück, wo für Motorfahrzeuge kein Kreuzen möglich war. Vom Gehsteig aus beobachtete ich, wie ein Auto und ein Motorrad zeitgleich an den beiden Enden des Wegstücks eintrafen und losfuhren. Der Motorradfahrer sah von weitem, dass ihm das Auto – obwohl es eigentlich keinen Vortritt hatte – entgegenkam. Naja, keine Katastrophe, dachte ich, ist ja alles überschaubar, und ausserdem gibt es in der Mitte eine Ausweichstelle. Aber weit gefehlt: der Motorradfahrer gab Vollgas und stoppte erst Zentimeter vor der Kühlerhaube des Autos, das schon auf den ersten Metern stehen geblieben war. Er fluchte wild ob der Unverschämtheit des Autofahrers und verschaffte seiner Wut lauthals Luft, indem er den anderen aufs Gröbste beschimpfte.

Recycling alter Gefühle
Was ist da passiert? Eine Situation, wie sie jeden Tag dutzendfach vorkommt, ein kleines Problem, das man locker lösen könnte, mit Blickkontakt, einem sorry per Handzeichen – Thema erledigt, sogar noch ein Lächeln, Danke, gutes Gefühl. Warum so viel Drama? Sie erraten es: diese intensiven Emotionen hatten wohl gar nichts mit der aktuellen Situation im Hier und Jetzt zu tun, sondern sind ziemlich sicher auf sehr altem Mist gewachsen. Fragen Sie sich selber: was schwingt da Altes mit, wenn Gefühle in ihrer Intensität (wie in der geschilderten Situation) oder Qualität (z.B. wenn Tränen fliessen, wo eigentlich Empörung passend wäre) völlig deplatziert erscheinen? Welche (unbewussten) früheren Erlebnisse schwappen da mit hoch? Der Strassenverkehr dünkt mich aufgrund der Anonymität, Distanz und Stressanfälligkeit ganz besonders geeignet, um alte Emotionen zu kultivieren: alles Arschlöcher, immer ich, keiner passt auf, totale Rücksichtslosigkeit, nur Vollidioten, früher hatte man noch Anstand…!

Das Limbische System am Steuer
Vielleicht hatte der Motorradfahrer ja nur einen schlechten Tag, vielleicht gerade eine negative Diagnose beim Arzt erhalten, wahrscheinlich aber handelt es sich um uralte Emotionen, die immer wieder hervorgeholt werden, wenn die Anspannung überhandnimmt – ganz nach dem Motto: Ist zwar doof, aber wenigstens kenne ich mich mit DEM Gefühl aus. Das gilt übrigens nicht nur für aggressives Verhalten (Kampf), sondern genauso für defensives (Flucht), wo Ängste, Scham oder Unsicherheit gepflegt werden. So sind etwa übermässige Selbstzweifel, Versagensängste oder Panik vor Auftritten weit verbreitete Muster, die in den meisten Fällen genauso wenig im Hier und Jetzt verankert sind. Dabei spielt unser Limbisches System die entscheidende Rolle: Trigger und – zack! – sind wir wieder drin im bekannten Schlamassel, im althergebrachten Denk-, Fühl- und Verhaltensschema.

Zeit zum Ausmisten?
Vielleicht ist es an der Zeit, einmal etwas auszumisten und das eigene Limbische System von alten Emotionen zu befreien. Das geht erstaunlich einfach mit modernen neurobiologischen Ansätzen, die den Körper auf angemessene Art einbeziehen. FREE THE LIMBIC® ist eine dieser Methoden, mit der emotionale Blockaden oder «parafunktionale Gefühle», wie es Michael Bohne nennt, nachhaltig gelöst – salopp gesagt weggeklopft – werden können. Es braucht manchmal etwas Mut und Spürsinn, die eigenen Muster aufzudecken. Aber es ist immer wieder faszinierend zu sehen, was möglich ist, wenn wir uns trauen, alten Ballast hinter uns zu lassen. Im Rahmen eines Coachings oder Seminars kann das emotionale Ausmisten in einem sicheren Kontext erlernt werden.

Literatur:
Bohne, M. (2021): Psychotherapie und Coaching mit PEP. Heidelberg: Carl Auer.
Weil, T. (2012): FREE THE LIMBIC® Business Consulting: Beratung an der Schnittstelle Organisation und Mensch. Kassel: MEW – Medienedition Weil e.K.


Bildquelle: pixabay


Artikel erstmals publiziert am 27. Oktober 2022 auf www.hr4hr.ch

Die Sehnsucht nach der Work-Life-Integration

05. November 2020
Meine Eltern hatten ein eigenes Treuhandbüro und arbeiteten beide viel. Aber sie waren auch immer zu Hause. Denn das Büro lag im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses, und oben war unsere Familienwohnung. Als Kind fand ich das nicht immer toll, denn gerne wäre ich auch mal «Schlüsselkind» gewesen und stolz mit einem Wohnungsschlüssel um den Hals zur Schule gegangen. Aber eben, das brauchte es bei uns nicht, denn es war ja immer jemand da. Wurde eins von uns vier Kindern krank, war das kein organisatorischer Salto Mortale, denn meine Mutter konnte jederzeit hoch kommen und nach uns schauen. Wir wussten sehr wohl, dass wir kein Geschrei aufführen durften, wenn Kundschaft zugegen war, dass die Eltern hingegen immer ein Ohr hatten, wenn etwas gebraucht wurde oder sich eines der Kinder in den Finger geschnitten hatte.

Integration der verschiedenen Rollen im Leben als Ziel
Was hat diese kindliche Idylle mit der heutigen Arbeitswelt zu tun? Mit dem Ausdruck der Work-Life-Balance konnte ich nie viel anfangen. Als ich mich vor ein paar Jahren mit dem Thema beschäftigte, erinnerte ich mich an unseren Familienalltag zurück und mir fiel der Begriff «Work-Life-Integration» ein. Ich googelte und erhielt genau einen Treffer dazu: Einen Beitrag (samt Selbsttest), der erklärte, dass es verschiedene Menschentypen gibt. Eine Mehrheit, welche eine solche Integration sucht und andere, denen es wichtig ist, Beruf und Privates strikt getrennt zu halten. Vielleicht liegt genau darin der Grund, weshalb viele Menschen nach der ersten Corona-Welle gar nicht mehr zurückkehren wollten in ihre Büros. Mit der Arbeit im Home Office fand auf einmal alles viel kleinräumiger statt, und wir brachten unsere verschiedenen Rollen im Leben besser unter einen Hut. Die allermeisten Menschen arbeiten nicht weniger im Home Office, im Gegenteil. Aber im eigenen Rhythmus: Sport über Mittag ist plötzlich eine realistische Option, beim (gemeinsamen) Essen die Nachrichten hören, oder rasch was einkaufen, um den Kopf zu lüften nach einem langen online Meeting – all das fühlt sich wesentlich integrierter an als die langen Arbeitstage auswärts.

Innere und äussere Freiheit schaffen
Ich weiss natürlich, dass insbesondere der Mix zwischen Home Office und Homeschooling für arbeitende Eltern alles andere als lustig und entspannend war. Und auch, dass Home Office für viele Berufsgruppen gar keine Option ist. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir uns für die Arbeitswelt «4.1» Gedanken machen müssen, wie wir etwas von dieser Qualität in die Organisationen zurückbringen. Denn auch wenn die Firmen uns – ausser vielleicht am Zukunftstag – per se nur als Mitarbeitende wahrnehmen, ist es für unsere psychische Gesundheit entscheidend, die verschiedenen Rollen im Leben nebeneinander leben bzw. integrieren zu können – und zwar ohne konstant schlechtes Gewissen! Das braucht zum einen geeignete Strukturen und Werthaltungen im aussen. Das heisst Organisationskulturen, die ihren Mitarbeitenden möglichst viele Freiheitsgrade und Eigenverantwortung bieten und auf Vertrauen, Augenhöhe sowie Gegenseitigkeit beruhen. Teppichetagen und Vorgesetzte mit autoritären, cholerischen oder abwertenden Wesenszügen gehören hier definitiv nicht mehr dazu. Gefragt sind Flexibilität, Abwechslung, kreative Zeit- und Salärmodelle, Auszeiten, organisationsübergreifende Seitenwechsel etc.. Oder wonach sehnen Sie sich? Zum anderen erfordert es aber auch die innere Sicherheit jedes einzelnen, um hinderliche Glaubenssätze (Sei perfekt! Mach es allen recht!) zu überwinden. New work needs inner work: eine ok-Haltung sich selbst und anderen gegenüber, realistische (Selbst-) Ansprüche sowie die Fähigkeit, laufend neu zu priorisieren und auch nein sagen zu können, sind essenzielle Voraussetzungen für die neue (Arbeits-)Welt.

Work-Life-Integration zeitlos
Da kommt mir meine Grossmutter in den Sinn, die ihr ganzes Leben lang in «Heimarbeit» für die Armee Militärkleider flickte. Was etwas altmodisch klingt, heisst nichts anderes, als dass sie sich damit ihren massgeschneiderten Job fernab im kleinen Bergdorf schuf. Es lebe die Work-Life-Integration!


Leading and educating are two pairs of shoes!

21. Januar 2016
In meiner beruflichen Karriere bin ich immer wieder Vorgesetzten begegnet, die Führung aus einer elterlichen Haltung heraus als eine Art erzieherische Pflicht verstanden. Wie sich das anfühlt? Meine erste Vorgesetzte hat mich einmal wütend kritisiert, ich hätte nicht „gefolgt“, weil ich einen Auftrag anders ausgeführt hatte, als sie es sich vorgestellt hatte. Noch heute kann ich mich genau an den Moment erinnern - ich wäre damals am liebsten in den Boden versunken vor Scham und fühlte hilflos die Tränen aufsteigen. Auch das Umgekehrte habe ich schon oft erlebt: überfürsorgliche Vorgesetzte, die das Team bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit mit Gipfeli und Schöggeli versorgten und sich übermässig für das Wohlergehen jedes Einzelnen verantwortlich fühlten. Warum soll das schlimm sein? Weil man sich als Gegenüber sofort wie ein kleines Kind fühlt!
Die Transaktionsanalyse hat ein wunderbares Konzept, welches auf einfache Weise das Phänomen der „gleichen Augenhöhe“ erklärt. Wer andere aus einer elterlichen Haltung heraus anspricht – die kann kritisch oder fürsorglich sein – stimuliert automatisch das Kind im Gegenüber. Dieses wiederum wird angepasst reagieren (wie ich in der oben geschilderten Situation) oder rebellisch (kommt Ihnen das bekannt vor?). Keines von beidem ist hilfreich im Arbeitskontext. Wer als Vorgesetzte/r mündige, selbstverantwortliche, logisch denkende und reflektiert handelnde - sprich: erwachsene! - Mitarbeitende wünscht, sollte sich selbst also gut beobachten und sicherstellen, dass er/sie aus einer erwachsenen statt einer elterlichen Position mit seinem Gegenüber kommuniziert. Damit ist auch schon gesagt, dass der erhobene Zeigefinger am Arbeitsplatz definitiv nichts verloren hat.

Warum ein Karrierecheck ab und zu gut tut

15. Juni 2015
Ich weiss nicht wann Sie das letzte Mal Ihr CV aktualisiert haben und dabei einen Blick auf Ihren bisherigen Werdegang geworfen haben. Ich finde diese Übung unglaublich wertvoll und auch wichtig. Plötzlich sieht man seine Karriere in einem anderen Licht – der rote Faden (oder eben keiner?), die kontinuierliche Weiterentwicklung über verschiedene Positionen hinweg (oder eher ein schwer zu erklärender Zick-Zack-Kurs?), das ausgewogene Verhältnis zwischen Erfahrungen und Weiterbildungen (oder doch eine unübersehbare Schieflage?) kristallisieren sich immer mehr zu einem einzigartigen Gesamtbild heraus.
Ich habe über die vielen Berufsjahre hinweg Hunderte von Lebensläufen gelesen (oder vielmehr gescannt, denn es ist tatsächlich so, wie man immer wieder hört – als HR Mensch investiert man in der Regel nicht mehr als 20 bis 30 Sekunden für die erste Sichtung einer Bewerbung). Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, wie schlecht strukturiert viele CVs daher kommen – unabhängig vom Alter der Kandidaten und der Stelle, um die es geht. Aber noch viel schlimmer fand ich, wieviele Menschen sich durch passives oder ungeschicktes Verhalten in eine berufliche Sackgasse manövriert haben. Noch trauriger, wenn sie das erst mit 50+ realisierten und zu spüren bekamen, weil sie ihre langjährige Stelle verloren und zu einem Stellenwechsel gezwungen wurden.

Wohlgemerkt – ich plädiere hier nicht für gradlinige „Bilderbuch-Karrieren“. Denn wer weiss schon, was in einem steckt, bevor man sich in unterschiedlichen Aufgaben und Arbeitsumfeldern erlebt hat? Und ich finde auch nicht, dass man sich als junger Mensch überall durchbeissen sollte, nur um des „CV“ willens.
Aber einen persönlichen Karrierecheck ab und zu würde ich jedem empfehlen – und vielleicht auch ein Gespräch mit jemand Aussenstehendem. Folgende Fragen sollten dabei im Vordergrund stehen: Wie zufrieden bin ich eigentlich mit meinem Job und mit meinem jetzigen Leben? Wie habe ich mich in den letzten Jahren weiterentwickelt? Was will ich beruflich noch erreichen in Zukunft? Passt das, was ich tue, überhaupt noch zu mir? Habe ich bei der Arbeit jeden Tag die Gelegenheit, das tun, was ich am liebsten tue und am besten kann? Ist meine Ausbildung ausreichend für das, was ich heute tue, oder steht eine Weiterbildung an?
Wenn ich Menschen berate, die sich beruflich neu orientieren wollen oder müssen, empfehle ich, möglichst auf dem aufzubauen, was man schon erreicht hat und sich nicht leichtfertig in einen totalen Neubeginn (z.B. ein neues Studium) zu stürzen. Dennoch kann ein Karrierewechsel auch mit 50 noch total Sinn machen - denn mindestens 15 Berufsjahre liegen noch vor einem. 15 Jahre in die andere Richtung war man gerade mal 35 - und meistens noch ziemlich am Anfang der Karriere! Wo Überzeugung, Energie und Motivation vorhanden ist, findet sich immer auch ein Weg. Manchmal braucht es einfach mehr als einen Schritt dazu.

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